UNO-Vorschlag: Zeitlich begrenztes Grundeinkommen in Entwicklungsländern

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22/07/2020

Ein bedingungsloses Grundeinkommen helfe nicht nur, die Not zu lindern, es wirke auch einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegen, wie es hieß. Dadurch könnten arme Menschen, die häufig im informellen Sektor tätig und nicht versichert seien, ihre Arbeit für eine gewisse Zeit aussetzen und so die Gefahr einer Ansteckung verringern.

Laut dem Bericht ist ein auf sechs Monate begrenztes Grundeinkommen für die betroffene Personengruppe durchaus machbar. So entspräche der monatliche finanzielle Aufwand von geschätzt knapp 200 Milliarden US-Dollar nur rund zwölf Prozent der gesamten Geldmittel, die im laufenden Jahr in Maßnahmen gegen das Coronavirus investiert würden.

Schuldentilungsgelder nutzen

Ein Möglichkeit zur Kostendeckung für die Staaten sehen die Entwicklungshelfer darin, dafür jene Geldmittel zu nutzen, die sonst zur Schuldentilgung gedacht seien. Dies ließe sich vor allem dann gut durchführen, wenn es zu der von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zuletzt geförderten Aussetzung der Schulden für Entwicklungsländer komme.

Einige Länder haben den Angaben nach bereits Schritte zur Einführung eines Grundeinkommens unternommen. So habe Togo rund 19,5 Millionen Euro der monatlichen Ausgaben in Hilfsprogramme umgelegt, insbesondere für Frauen, die im informellen Sektor arbeiteten. Spanien gebe daneben etwa 250 Millionen Euro Sonderzuschüsse für Familien mit geringem Einkommen.

(kap - mg)